Wednesday, August 15, 2012

Anfangsschwierigkeiten

Jetzt bin ich knapp über eine Woche in Singapur und so vieles hat sich schon getan und ereignet. Endlich wohne ich jetzt auch offiziell auf dem Campus und muss nicht mehr fürchten, dass mich eines nachts ein spontaner Besuch der Aufsicht halb nackt im Bett erwischt, illegal.

SO weit läuft auch alles gut mit meiner Mitbewohnerin. Alle Dinge sind geregelt, Internet endlich hergestellt für uns beide und meine Matratze wird jeden Abend unterm Bett hervorgezaubert. So langsam entwickelt sich da aber schon eine Grube in der Mitte, in die mein Hintern immer hinein rollt...Mal sehen, wie lange diese Matratze es noch macht (und das sag ich nach ein paar Tagen schon haha...)

Die Woche ist meine erste Woche Unterricht. Allerdings befinden wir uns noch in der Phase, wo man Kurse wechseln kann. Deswegen ist alles noch recht entspannt, da es für die Professoren keinen Sinn macht, schon Vollgas zu geben, wenn vielleicht die Hälfte des Kurses wechselt. Ich habe folgende Kurse gewählt:

1 - Management Decision Tools
2 - Strategic Management
3 - Enterprise Risk Management
4 - Advanced Corporate Finance
5 - Malay Language

Bisher hatte ich nur die ersten drei Kurse und die waren an sich auch ok, wobei ich denke, dass Strategic Management der beste Kurs sein wird. Er besteht nur aus Austauschstudenten aus aller Welt und wie wir wissen, sind Westler auch oft etwas agiler und nehmen mehr am Unterricht teil (auch wenn sie wahrscheinlich weniger lernen als Asiaten). Wir werden viele Diskussionen, Präsentationen und Fallstudien behandeln, wovon ich mir viel verspreche. In den anderen Kursen waren nur 2 Austauschstudenten und es war gähnende Stille im Raum. Einer der Professoren benutzt anscheinend gerne Herzchen in deinen Präsentationen. Das kann also nur sehr emotionaler Unterricht werden, hehe.

Dann bin ich zur Zeit dabei, mich weiter zu orientieren, wie ich mir hier meine Freizeit neben dem Lernen Versüßen kann. Der Campus ist riesig und es gibt unzählige Clubs und Sportangebote. Gestern habe ich mir dann erstmal den Tennis Club angeguckt. Sie trainieren jeden DI und DO 19 bis 22 Uhr. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass ich diesem Club beitreten werde. Das setzt allerdings voraus, dass ich meine Schläger schnellst möglich hier her verfrachte. Momentan ruhen sie noch im Schrank in Kuala Lumpur. 
Heute habe ich mir dann den Volleyball Club angesehen. Ich muss leider sagen, dass das für mich kein erbauendes Ende des Tages war. Ich habe mich etwas fehl am Platze gefühlt. Die Mannschaft besteht nur aus chinesisch-singapurianischen Mädels, die alle sehr freundlich und offen waren. Nur leider...waren sie alle sooooo gut. Verdammt. Und dummerweise habe ich auch meine Knieschoner in KL und meine Volleyballschuhe, so dass ich im Training wohl eine bemitleidenswerte Performance abgeliefert haben muss. Die Mädels trainieren gerade für die Hochschulmeisterschaften im September und spiele alle schon jahrelang in Teams ihrer Oberschule. 
Und genau an diesem Punkt habe ich mich ein wenig über das deutsche Schulsystem geärgert, in dem Sport ja eher eine untergeordnete Rolle spielt und Lehrer sowieso keine Lust haben, freiwillig AGs zu leiten. Zumindest war das bei uns so. Sude habe ich mich geärgert, dass ich nie das Selbstbewusstsein hatte, als Kind/Jugendliche in einen Volleyballverein einzutreten. Denn Volleyball ist doch immer noch und schon immer eine meine Lieblingssportarten. 

Dann auf der anderen Seite muss ich allerdings auch sagen, dass ich hier schon etwas zu kämpfen habe.   Ich wohne zwar nicht allein im Zimmer und auf dem Campus sind sooo viele Leute unterwegs, aber natürlich ist man trotzdem irgendwie noch alleine. Eigentlich kann ich glaube ich von Glück reden, dass ich nicht alleine in irgend einem Zimmer wohne. Ich versuche weiter Kontakte zu knüpfen, was auch halbwegs gelingt, aber natürlich anfänglich immer schwer ist, weil man ja auch Leute finden muss, mit denen es irgendwie Klick macht. Singapurianer sind im Durchschnitt wesentlich offener und heissen einen sehr Willkommen. Das lieg natürlich nicht zuletzt daran, dass ich ein Weser bin, uiuiui. Austausschtudenten sind eher verschlossen und hängen in ihren eigenen Gruppen zusammen. Die meisten sind ach als Gruppen von mehreren Leuten hier angekommen. 
Anderes Problem ist der Altersunterschied. bisher hat mir hier niemand angesehen, dass ich auf die 27 zugehe und ich bin ja auch generell ein kindischer Mensch, aber der Unterschied macht sich doch bemerkbar. Die meisten Studenten hier sind 20-22 Jahre alt und haben natürlich noch ganz andere Flausen im Kopf. Da komme ich besser mit meiner koreanischen Freundin und ihren Freunden klar, die alle schon arbeiten und einfach irgendwie reifer sind. Aber nun gut, hilft alles niks. Da muss ich wohl durch und ich bin mir auch sicher, dass ich noch tolle Leute kennenlernen werde. Nächstes Semester ist ja sowieso Nadja, meine Kommilitonen aus Berlin, mit hier an der Uni, und dann geht wahrscheinlich eh die Post ab. 

Morgen ( 16. August) wird mein Pass eingesammelt und dann darf ich das Land für eine Woche nicht verlassen, da das Visum ausgestellt wird. Wirklich zu doof, denn ich habe ein 4-Tage Wochenende. Montag ist nämlich Feiertag. Das wäre ja perfekt gewesen, um zurück nach KL zu fahren, aber niks da...Ich glaube ein weiteres 4-Tage Wochenende gibt es dieses Semester nicht. 

Na Juti, es heisst mal duschen und in meine Grube rollen. Denn morgen frueh 8 30 geht's schon wieder in den Unterricht.



Liegestuehle am Pool, an einem schoenen und sonnigen Mittwoch morgen

Nichts geht über einen Sprung ins Kühle Nass 8 30 morgens

Und ein bisschen Studenten-Fraß. Instant Nudeln.

OOOOOOHHHH so lecker die Teigtaschen. Mit der Soße zusammen haben sie mich sehr an meiner Zeit in Beijing erinnert. Die muss ich wohl öfter holen...

Das Vollerballteam der Hochschule beim Training für die Hochschulmeisterschaften. Ich glaube, der Trainer hat mich für einen Deppen gehalten....Die zierlichen Mädels spielen wirklich unglaublich gut...

 



Monday, August 13, 2012

Neuer Abschnitt: Wetteifern mit Singapurianern

Huch, da war wieder ein Pause von ein paar Monaten :D

Wie dem auch sei. Mein Praktikum habe ich Lebens überstanden in KL und ich bin auch nicht böse, dass ich die Stadt verlassen durfte. An sich ist ja alles schön und nett dort. Wenn nur dieses Verkehrsproblem nicht wäre. 
Nun bin ich also in Singapur. Vor einer Woche bin ich angekommen und es war auf ziemlich stressig, sich um alles zu kümmern. Dank meines sensationellen Glückes habe ich nun endlich eine Unterkunft auf dem Campus, obwohl ich keine "Hall" zugeteilt bekommen habe. Ich wohne mit Fiona in einem Einzelzimmer und bisher funktioniert auch alles super. ich schlafe auf einer gekauften Matratze und schiebe sie am Tage unters Bett. Im Endeffekt leben wir also im Japan Stil: Aus unglaublich wenig Platz das beste rausholen. Jetzt fehlt uns nur noch ein Router, damit wir auch gemeinsam ins Internet können. Aber da wird sich vielleicht irgendwo ein gebrauchter finden.

Heute war mein erster Unitag mit Vorlesung. Zufälligerweise habe ich nur Seminare, also ziemlich kleine Gruppen, was ich im Endeffekt auch viel besser finde. Umso mehr Menschen, desto weniger lernt man die Leute und Professoren kennen. Noch ist nicht viel passiert, weil noch die Phase ist, wo man Kurse hinzu- und abwählen kann. Dennoch denke ich, wird es sehr tough und ich habe hauptsächlich Kurse, in denen viel kalkuliert und gerechnet wird. Man gucken, ob es mir die Hose ausziehen wird...

Ansonsten hat sich mein Eindruck von letztem Jahr wiederholt. Singapur ist eine klasse Stadt. Es gibt zwar strenge Regelungen für manche Sachen, aber im Grossen und ganzen kann ich sie schon nachvollziehen. Aber auch nur deswegen ist die Stadt auch so schön und sauber wie sie ist!!

Langsam lerne ich auch mehr Leute kennen und ich denke und hoffe, es werden noch mehr. Obwohl ich sagen muss, dass ich in dieser einen kurzen Woche schon extrem viel geschafft habe und deswegen auch das Gefühl habe, ich bin schon viel länger hier. 

Nachdem ich letzte Woche ja schon durch den Komplett-Koerpercheck musste, wird am Donnerstag der Pass eingesammelt und eine Woche später bekomme ich meinen Pass samt Visum zurück. Bis dahin kann ich das Land also nicht verlassen. Malaysia muss wohl noch etwas warten. 

Ansonsten schocken mich die Preise natürlich immer wieder und ich bin hart am Rechnen. Ich habe mir heute einen Joghurt geholt. Das ist hier quasi Luxus (bzw. westlich) und den muss man sich schon was kosten lassen. Essen ist in Deutschland auf jeden Fall viel günstiger und......alles andere eigentlich auch, haha...Man wird hier also zum Sparfuchs. Gerade Weggehen ist kein Spass hier. Ein Bierchen schlägt gleich mal mit 15 Euro zu buche. Da kann man sich ja nur glücklich schätzen, eine Frau zu sein. Da kriegt man wenigstens den Eintritt in die Clubs oft umsonst, während Männer dafür auch gerne mal bis zu 30 Euro hinblättern dürfen. Aber gut, SG ist ein Land mit einem sehr hohen BIP. Wer's sich leisten kann... :)

Essen in Little India

Beim Einzug in unser kleines Paradies

Schlendern im China Town

Die Couch, wo ich die ersten beiden Nächte schlafen durfte.

Gigantisches Singapur

Thursday, June 14, 2012

Urlaub in Deutschland - morgen gehts los

Sie Zeit ist geflogen und nun steht schon der Tag vor der Tuer, an dem ich in die Heimat fliege? Heimat? Komisches Wort, haha. Denn im Endeffekt bin ich ja gerade hier zu Hause und Deutschland ist nur ein kleiner Urlaubsabstecher.

Insgesamt habe ich gut eine Woche Zeit, um frische deutsche Luft zu schnuppern, bevor es am 23. Juni wieder in der Flieger nach Kuala Lumpur geht. Noch habe ich das ganze noch nicht ganz realisiert und deswegen ist mein Koffer auch noch leer. Da werde ich heute abend wohl mal ein paar Sachen reinschmeissen. Morgen gehts direkt von der Arbeit zum Flughafen. AAAABER so viele werde ich eh nicht mitnehmen, denn in Deutschland ist es natuerlich wesentlich kaelter als hier (ohhh wie schrecklich!!). Meine ganzen Sommersachen kann ich also bis auf ein zwei Teile hier lassen.
Aber das trifft sich ganz gut. So habe ich zumindest einen halb leeren Koffern, den ich dann getrost in Deutschland mit wichtigen Dingen fuellen kann. Dazu gehoeren in erster Linie Lebensmittel wie Kaese, Brot, Suessigkeiten und anderes. Dann kommen noch ein paar kosmetische Dinge hinzu, die hier einfach unsagbar teuer sind, zB Haarspray.

Ansonsten wird dieser Urlaub wohl ganz im Sinne der Familie stehen. Ein Familientreffen ist schon einberufen, auf welches ich mich schon jetzt freue. Wehe es regnet!!!

Sonst werden noch wichtige Dinge geregelt, wie eine neue Handy SIM Karte oder irgendwelche Formulare.

Zwischendrin gibt es natuerlich noch das Interview in Bonn, wofuer ich einen Tag rueberfliegen werde. Ich habe noch mal mit einer Kommilitonin geredet, die das gleiche Prozedere durchgemacht hat, leider erfolglos. Natuerlich habe ich sie gleich ausgequetscht, was so gefragt wurde, wie die Leute drauf waren und was sie gedenkt, falsch gemacht zu haben. Denn im Endeffekt haben etwa 50 % der Bewerben ihr Stipendium auch bekommen. Die Chancen sind also nicht allzu schlecht, wenn man schon mal eine Einladung zum Gespraech bekommen hat.
Sie hat mir etwas die Anspannung genommen und gemeint, es war ganz entspannt. Die Leute waren locker drauf und es war eher wie ein kleiner Small Talk. Die Juroren kommen aus alle moeglichen Fachrichtungen, weshalb eine genaue Vorbereitung fast unmoeglich ist. Sie wurde zum Beispiel gefragt, auf welchem Breitengrad Singapur den laege (ein Physiker) oder sie sollte die Einwanderungspolitik Singapurs mit der in Deutschland und den USA vergleichen....Gut, das ist natuerlich ein ziemlicher Brocken, aber sie meinte selber, dass sie glaubt, dass sie nur rausfinden wollen, wie du reagierst und an die Fragestellung herangehst. Eine genaue Antwort auf die Frage koennten sicher nicht mal die Juroren geben...
Das heisst im Endeffekt, man kann sich nicht wirklich vorbereiten. Fachfragen wurden nicht gefragt, Sprache nicht abgeprueft und auch sonst drehte sich eher alles um das Land Singapur als solches. Dementsprechend lese ich gerade durch Enzyklopaedien bezueglich Singapurs politischer und oekonomischer Entwicklung, aktuellen Themen und was sonst noch interessant sein koennte. Da ich gerade mein Praktikum in Kuala Lumpur mache, lese ich mir natuerlich auch noch mal Dinge zu meiner Firma durch und auch zu Hintergruenden und Kooperationen zwischen Malaysia und Singapur. Bilaterale Beziehungen zwischen Deutschland und Singapur, bzw. Malaysia sind natuerlich Pflicht. 

Der Rest ist dann wohl Glueckssache. Da ich allerdings schon viel erlebt habe und in Sachen Selbsbewusstsein viele Forschritte zu damals gemacht habe, hoffe ich, dass zumindest der Part mit dem souveraenen Auftreten gelingen sollte.

Na dann schauen wir mal..... 

Thursday, June 7, 2012

Man lernt nie aus

Laenger habe ich nciht geschrieben, was sicherlich auch daran lag, dass ich nicht sonderlich in der Stimmung dazu war. Wie bereits erwaehnt gab es ja schon einige Unstimmigkeiten, die nun etwas entartet sind.

Tuesday, May 8, 2012

Die Frustration schlaegt durch

Da hat alles so harmonisch angefangen und dann kommen manche Dinge doch anders, als man es sich vorgestellt hat. Ich muss sagen, dass sich die letzten Wochen immer mehr Frustration und Aggression aufbaut. Und das Problem ist: Ich kann nicht viel machen, um das zu aendern, nur abwarten...Ich glaube, wenn ich das jetzt alles im Detail auffuehren wuerde, dann koennte ich ein Buch veroeffentlichen. Nun koennte man meinen, es sei die Beziehung, die nicht funktioniert. Aber weit gefehlt, denn die funktioniert an sich sehr gut. Es sind eher die ganzen Rahmenbedingungen, die mich teilweise zum verzweifeln bringen. Nun ist es wahrscheinlich auch nicht von Vorteil, Widder (mit einem starken Willen) zu sein. Aber wenn ich die Dinge mal so reflektiere, dann glaube ich eigentlich, dass ich schon staerker die Zaehne zusammengebissen habe, als andere (Detusche) es vielleicht tun wuerden.


Ich kann ja mal eine kleine Liste machen: