Monday, April 30, 2012

Urlaub in Sabah, Borneo


Die Zeit rast und rast und inzwischen ist es nunmehr eine Woche her, dass wir aus unserem Urlaub in Sabah, Borneo, wiedergekommen sind. Die Woche hat uns beiden mal ziemlich gut getan und wir haben auch einiges erlebt.
8 Tage war die Reise insgesamt, und so wie wir beide nunmal sind, haben wir keinen konkreten Plan gehabt. Ein Guesthouse Zimmer fuer die erste Nacht war gebucht, und das wars quasi auch schon. Der Rest stand in den Sternen.

Tag 1: Ankommen in Sabah, in einen Komaschlaf fallen und erst spaet aufwachen Sich mit anderen Couchsurfern aus den Philippinen treffen und zusammen essen. Spaeter andere ansaessige Couchsurfer treffen und was trinken gehen, die Meerpromenade geniessen und die salzige Luft.

Tag 2: Sich mit den Philippinern vom Vorabend treffen, die Stadt ansehen und  sich zum Hafen aufmachen. Einen riesigen Schwimmreifen kaufen und einen tollenTag auf 2 Inseln (Sapi Island und Manukan Island) vor Kota Kinabalu geniessen, schnorcheln und in der Sonne liegen. Abends einen lustigen Karaokeabend verbringen. Auf dem Rueckweg leider kein Taxi finden und ein paar Kilometer wieder nach hause laufen mitten in der Nacht. Aber Spass hatten wir.

Tag 3: Spontaner Entschluss: Wir fahren nach Sandakan, auf der anderen Seite von Sabah und machen einen Zwischenstopp in Kundasang, naehe des Kinabalu Nationalparks. 2-3 Stunden in einem ruckeligen Bus fahren und im stroemeneden Regen ankommen. Angeschaut werden wie ein Alien und feststellen, dass es in den Bergen ja doch ziemlich kuehl werden kann. Bloed, wenn man nur kurze Hosen mitgenommen hat. Nicht wissen, wo man schlaeft (immernoch im stroemenden Regen). Einfach einen Taxifahrer fragen und im Endeffekt in einem Homestay (bei einer Familie) unterkommen. Den Rest des Tages eim Zimmer einmurmeln und viel Quatschen (denn: immernoch Regen). Sich nicht waschen koennen, weil es keine Dusche gibt.

Tag 4: Sich ein Fruehstueck aus den letzten Snacks/Essensresten zusammensuchen, um dann unsere neuen Gummischuhe auszuprobieren und zur Kuhfarm zu wandern. Zusehen, wie frische Kuhmilch hergestellt wird, sich aber im Endeffekt mehr ueber die bergige Landschaft freuen, die in allen Farben erstrahlt. Einen Weg finden, wieder in das Taldorf zu kommen, ohne dabei unverschaemt abgezockt zu werden. Wahllos Autofahrer anquatschen, mit Erfolg, die uns kostenfrei mitnehmen. Mittagessen, mit einem leicht nervigen Kitzeln verursacht durch tausend Fliegen, die einen als Landebahn benutzen. Am Strassenrand auf einen Bus warten, der uns dann nach Sandakan mitnimmt. Irgendwann fast nachts in Sandakan ankommen und uns einen Taxifahrer schnappen, der uns nicht fuer horrende Summen mitnimmt und sogar mit uns eine billige Absteige sucht. Den Abend an der Promenade bei einem Bierchen und einer Wasserpfeife ausklingen lassen.

Tag 5: Spontan entscheiden, dass man doch nach Turtle Island fahren koennte und einfach den Veranstalter anrufen. Einen besseren Deal bekommen als alle anderen, die ueber eine Touragency gebucht haben und gleich eine Stunde spaeter auf dem Boot sitzen. Bei klasse Wetter auf der Insel ankommen und mit nur 25 anderen Personen einen tollen Nachmittag am Strand verbringen. Am Abend Riesenschildkroeten am Strand begruessen und zusehen, wie sie Eier legen. Neu geschluepfte Babyschilkroeten zum Strand bringen und in den Ozean entlassen. Auf dem Rasen liegen, den sternendurchwachsenen Himmel beobachten, 2 Sternschnuppen zaehlen, Gluechwuermchen beobachten, und mit ganz viel Friede im Geiste einschlafen.

Tag 6: Turtle Island verlassen und sich spontan entscheiden, Orang Utans in Sepilok angucken zu gehen. Den lokalen Bus nehmen und eine Stunde in eine Orang Utan Aufzuchtsstation fahren (Orang Utans heisst uebrigens "Mensch des Waldes"). Horrende Summen fuer Eintritt bezahlen muessen und sich darueber aufregen, dass Malaysier zehn mal weniger als Eintritt zahlen muessen (Die Abzocke is ja schlimmer als in China...). Orang Utans zugucken, wie sie gefuettert werden und dabei vor Langeweile fast einschlafen. Sich darueber aufregen, dass man so viel Geld blechen durfte und man nicht mal einen Trek durch den Wald machen konnte, weil alle Wege wegen Bauarbeiten abgesperrt waren. An einem Strassenstrand essen und seiner Langeweile Abhilfe verschaffen, indem man der Betreiberin einfach beim Teigtaschen machen hilft (erstaunte Blicke, dass man sowas freiwillig machen will). Danach spontan auf in ein Regenwaldgebiet. Aus Trotz einfach gehende Touristen ansprechen und fragen, ob man ihren Eintrittskarten-Aufkleber haben kann. Umsonst hineinspazieren. Einen super tollen Hike im Regenwald machen, 2 Menschen ganz allein. Affen, die sich auch Baeumen austoben, beobachten. An Lichtungen und Fluessen vorbei. Ueber Matsch und Schlamm, Stock und Stein, Dorn und Lianen wandern. Wieder zum Strassenstand zurueckgehen und zu Tode erschrecken, weil der Fuss nicht unerheblich blutet, man aber keinen Schmerz verspuert. Den anderen Schuh ausziehen und das Uebel entdecken. Kleine, boese Monster, die sich in meinem Fuss festsaugen. Da hilft nur Salz, umsonst gesponsort von der Strassenstandbesitzerin. Nach Sandakan zurueckkehren und einen Bus zurueck nach Kota Kinabalu suchen. Abfahrt 8 Uhr abends.

Tag 7: Nach 6-stuendiger Fahrt und beim Schlafen von einem fallenden Gegenstand halb erschlagen werden endlich in KK ankommen. Es ist 2 Uhr nachts. Wir haben kein Hotel. Also suchen wir uns einfach eines. Finden ein solches und naechtigen. Am naechsten morgen unseren Groupon Gutschein nutzen und sich einer 2-stuendigen Massage hingeben. Dabei fesstellen, dass die Dame nicht ganz so begabt zu sein scheint, wenn sie einem bei der Pedikuere in die Fusssohle ratscht. Nachmittags eine neue Bleibe Suchen, weil die Alte nicht so prikelnd war. Die Stadt weiter erforschen und sich abend ein leckeres Essen beim Italiener goennen. Abends mit lokalen CouchSurfers aus ersten Tagen treffen, neue Leute kennenlernen und bei einem Bierchen am schoenen See sitzen und Quatschen.

Tag 8: Sich entschliessen, ein Moped auszuleihen und sich somit frei bewegen zu koennen. Zu einem Cultural Village fahren und wieder aufgrund exorbitanter Eintrittsprese (vor allem fuer auslaendische Touristen) verhandeln muessen. Herausfinden, dass das einzig in Schwung bringende in diesem Dort die unzaehligen Muecken sind. 30 Mueckenstiche an den Beinen kassieren und vor Juckreiz fast heulen wollen. So schnell wie moeglich wieder abhauen. Auf der Landkarte einen Wasserfall finden und sich entschliessen, hinzufahren. Bei Nieselwetter ankommen, den Wasserfall fuer uns allein haben und fast in die Tiefen der Schluchten hinabstuerzen. Es ist rutschig auf den Felsen....Hao legt einen spektalulaeren Fall hin. Und lacht sich danach halb tot. Es regnet in Stroemen. Wir teilen unser verbliebenes Essen mit Strassenhunden und warten auch Beruhigung des Regens. Fehlanzeige. Wir fahren durch reissende Baeche wieder fast eine Stunde in die Stadt. Inzwischen fahre ich, denn Haos hat noch ein Traume von einem vorangegengenen Sturz. Nass aber gluecklich im Hotel ankommen und den Bowling Gutschein einloesen wollen. "Bitte, nur 5 Minuten...". Irgendwann wacht sie wieder auf und merkt in Halbtrance, dass sie gefuettert wird. Sie kehrt zurueck in eine andere Dimension. Sie vernimmt Geraeusche. Ist das ein Klopfen? ..Schnarch. Ein weiteres Geraeusch...OHH mein Gott, das Zimmertelefon. 0.40 Uhr nachts. "Laesst du mich bitte rein". "Nagut". Das war also unser Bowling Ausflug.

Tag 9: Putzmunter aufstehen (immerhin einer von uns beiden) und sich auf das White Water Rafting freuen. Gott sei dank hat ja einer mitgedacht und ab Vorabend schon entscheidende Massnahmen (Ueberweisungen etc) in Angriff genommen. Upsi...hihi. Den Vorhang zur Seite schieben und fesstellen, dass es Baeche regnet. Zu bloed, wenn man den Pick up gerade am Vorabend abbestellt hat. Dann eben doch mit unserem Supermoped!! Sich aufs Bike schwingen und anderthalb Stunden bei unberechenbaren Wetterverhaeltnissen unsere Destination suchen. Mein Regencape flatterte im Winde. Die Person hinter mir klemmte sich halb erfroren an mich. Verstoerte Blicke: "Wieso faehrt die Frau...?" Mit  Verspaetung an unserem Ziel ankommen und fesstellen, dass wir Gott sei danke nicht die einzigen Zuspaetkoemmer sind. Es gibt also ein Boot nur fuer uns 4. Zwei Hong Kong Chinesinnen komplettieren unser Team. Kurz die Klamotte auswringen und mit Freue fesstellen, dass die Sonne anfaengt zu scheinen. Eine verrueckte Rafting Tour haben, bei der ich 5 mal das frische Nass geniessen durfte und einmal von einem anderen Boot aufgegabelt wurde. Wieder an Landgehen und total kaputt sein. Schnell Essen hinterschlingen und den Rueckweg nach KK antreten. Denn in nicht allzu langer Zeit geht unser Flug. Mit ganz viel Zeitknappheit und Bangen es schaffen, das Moped zurueckzugeben, die Sachen zu schnappen und zum Flughafen zu fahren. Auf Wiedersehen schoenes und abenteuerreiches Borneo... :)


!!Bilder folgen!!

1 comment:

Sarah said...

Aaahhh, das klingt großartig - trotz des Regens! :-) Die Fotos hab ich schon gesehen. Wunderbar fantastisch! :-)