Thursday, June 4, 2009

20. Jahrestag

Heute ist der 20. Jahrestag des Tiananmen-Massakers in Beijing. Damals kamen tausende Demonstranten ums Leben, als sie fuer mehr Rechte kaempften.
Ueberall in der westlichen Presse findet man Berichte ueber diesen Jahrestag. Nur die Chinesen haben sich grosse Muehe gegeben, alles abzublocken, was mit damit zu tun hat. In den Zeitungen findet man nichts und auch viele Internetseiten, Foren und Blogs wurden geblockt, damit keine Diskussionen aufkommen koennen.
Ehrlich gesagt haette ich das auch nicht anders erwartet, so hat China sich ja noch nie wirklich zu der Tat bekannt oder sich geschweige denn dafuer entschuldigt. Wieso sollten sie nun also solch einen Tag begehen?
Es gibt viele Chinesen, die nicht mal wirklich vom dem Massaker wissen, woher auch? Du waechst auf mit den Informationen, die dich umgeben und die dir zugetragen werden. Wir hoeren ja auch auf das, was unsere Presse berichtet. Natuerlich hinterfragen wir auch mehr, dennoch vertraut man ja meist, auf die Sachen, die man in einer guten Tageszeitung lesen kann.
Wie kann man es den Chinesen also uebel nehmen, dass sie keine Ahnung davon haben?
Wir koennen uns da noch so sehr auf den Kopf stellen und darueber schimpfen, was aber nichts aendern wird.
Als ich in China war und mit Chinesen mal ueber Tibet oder Taiwan gesprochen habe, merkte ich sehr schnell, dass es keinen Sinn macht, darueber zu diskutieren. Es gibt nur sehr wenige Chinesen, die etwas weltoffener sind und die ein wenig mitkriegen, wie die Karten wirklich liegen. Aber es gibt auch viele Chinesen, die im Ausland studieren etc. und die trotzdem felsenfest an das glauben, was sie in China mitbekommen haben.

Ich persoenlich habe mich damit abgefunden. Natuerlich habe ich meine Meinung dazu, aber man kann eben auch nicht gegen einen riesen Strom anschwimmen. Das muss man akzeptieren. Niemand kann sagen, was richtig und falsch ist zu tun oder zu denken. Da denken eben alle Menschen anders und so ist es auch von Land zu Land unterschiedlich.

Ich lese uebrigens gerade das dritte Buch von Corinne Hoffmann (Die Weisse Massai) mit dem Titel : Wiedersehen in Barsaloi. Ihre Geschichte ist ein gutes Beispiel dafuer, dass manche Dinge einfach nicht funktionieren , egal wie sehr man es versucht und wie sehr man es nicht wahrhaben will. Am Ende muss man es dann doch akzeptieren. Ich denke, es ist wirklich sehr schwer, Dinge zu akzeptieren, die man nicht aendern kann. Aber welche Wahl hat man denn?

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