The kid hypnotized me!!

Ich sitze gerade am Flughafen in Moskau und warte auf meinen Anschlussflug nach Peking. Ich muss fast 4 Stunden warten und hab mich einfach mal ins Internet eingeloggt. Es hieß, es sei kostenlos. Wenn also nachher ein schwarzer Mann auf mich zukommt und mir eine Rechnung bringen will, muss ich meinen Tarnmantel überziehen und fliegen wie der Wind...

Eben hatte ich die Ehre in der ersten Reihe zu sitzen. Erst freute ich mich: BEINFREIHEIT juhuu. Dann wurde mir schlagartig wieder die Realität vor die Füße geklatscht...

Neben mir saß eine Russin, mit zwei Kleinkindern. NEIN !! Da kamen mir wieder die Worte unserer Mikroökonomielehrerin in den Kopf "There is no such thing like a free meal" . Aufgrund meiner ausgesprochenen Müdigkeit konnte ich relativ erfolgreich die zwei Kinder überleben und ich muss zugeben, dass sie sich gut zusammengerissen haben. Es war nur irgendwann sehr angsteinflößend, dass mich diese kleinen blauen Augen, die zu einem hellen Gesicht und blonden Locken gehörten, mich unentwegt anstarrten. Ich bin mir sicher: Das Kind wollte mich hypnotisieren!! ;)

Nun sitze ich hier, langweili mich etwas, werde aber gut unterhalten von Chinesen, die mich gerade umzingeln. Links von mir zwei, rechts von mir einer. Blöderweise kannten sie sich vorher nicht und tauschen nun gerade Lebensgeschichten aus. Ich sitze mitten im Gefecht. Die Gesprächsthemen sind...typisch chinesisch. "Wow, was haben Sie denn da für eine große Flasche mit? Haben Sie die hier gekauft im Dury Free? Wie teuer war die denn???" Die Antwort kam auf den Cent genau. "Sie steigen auch in Peking um ja? Wie teuer war denn ihr Flugticket???" Es ist unglaublich, wie schnell Chinesen anfangen, über Geld zu reden. Das Thema ist dort wesentlich weniger tabuisiert als hier.

Bezeichnend auch wieder folgendes: In der Lage sein, sich eine 70 Euro teure Riesenflasche Alkohol zu kaufen, aber Fingernägel abschneiden ist nicht drin. Ich sehe schon wieder überall ultra lange Fingernägel um mich herum. Diese sind zum Pulen in jeglichen Öffnungen des menschlichen Körpers gedacht. Wer mich kennt, weiß, wie gerne ich mich darüber aufrege.

Tada, Wetteraussichten Peking

Hier sind 28 Grad und ich schwitze mich tot in meiner Berliner Winterklamotte. Irgendwie nehmen die es mit der Klimaanlage hier nicht so eng. Aber wo wir gerade beim Wetter sind: Nachdem ich mich heute durch peitschenden Sturm und Regen, unerträgliche Temperaturen und grauen Himmel zum Flughafen quälte, freue ich mich nun auf 3 Monate Sommer pur.