Beijings Ringstrassen und chinesische Arbeitsmoral

Hmm, ich habe mir gedacht, ich beschreibe vielleicht mal ein wenig den Aufbau der Stadt Beijing ^^. Peking ist ja eine kuenstlich angelegte Stadt und deswegen verlaufen die Strassen nicht kreuz und quer, wie sie gerade wollen, sondern so ziemlich alle Strassen verlaufen in nord-sued oder 0st-west Ausrichtung. Das hat natuerlich einen grossen Vorteil, was die Orientierung angeht. Taxifahrer koennen auch nicht so einfach Umwege fahren. Wenn man 2 mal links abbiegt, weiss man ja schon, da stimmt was nicht.
Und dann haben wir in Peking ja noch das beste was es geben kann, und zwar Ringstrassen, und davon nicht zu wenig. Dadurch ist die Stadt echt total logisch aufgebaut und fast jede Haltestelle (ob Bus, Bahn oder sonstwas) hat den Namen einer Bruecke, die ueber die Ringstrasse fuehrt. Denn ueber die Strasse gehen in Peking ist nicht gerade so einfach. Es ist ziemlich aetzend manchmal, wenn man die Strasse ueberqueren will und erstmal nach der naechstgelegenen Fussgaengerueberbruecke suchen muss.
Die Strassen sind hier teilweise breiter als Autobahnen in Deutschland. Die dritte Ringstrasse hat glaube ich 4 Bahnen pro Richtung. Das nenne ich mal Dimensionen ^^.
Aber das ist dann auch das Problem mit den Bussen. Wenn man eine Station zu frueh oder zu spaet aussteigt, dann muss man wirklich ewig laufen. Nicht so wie in Deutschland, dass irgendwie alle 200 Meter eine Station ist. Gestern zB bin ich etwa 30 oder 40 Minuuten nach Hause gelaufen. Das waren 3 Busstationen ^^.
Ich habe irgendwo gelesen, dass die 3. Ringstrasse (ich wohne zwischen 3. und 4. und das zaehlt noch als Zentral) etwa 75 km lang ist. Die 4. Ringstrasse hat ueber hundert Kilometer. Da faehrt man schon gut ne Weile, wenn man auf die andere Seite der Stadt will.

So, dann kommen wir mal zur chinesichen Arbeitsmoral ^^...Also die ist schon ganz anders als bei uns. Internet hat jeder und kann man auch so nutzen, wie man will. MSN gehoert zur Standartausruestung und ist immer an. Wenn man Lust und Laune hat, chattet man also in der Gegend rum. Das interessiert auch keinen. Den Nachbarn interessiert so ziemlich gar nicht, was der Kollege macht. Handys sind auch alle an und wenn es klingelt, geht man auch ran und telefoniert ^^. Um 12 rennen alle los in den Keller , wo die Kantine ist. Persoenlich finde ich nur ungewohnt, dass Chinesen zum Mittag nichts trinken ausser ner heissen Suppe. Was anderes zu trinken bekommt man da auch nicht. Fuer mich ne riesige Umgewoehnung, wo ich doch beim Essen immer was Kaltes trinken muss.
Dann, was ich von hoeren sagen immer wieder bestaetigt bekommen: Chinesen brauchen immer jemanden, der Anweisungen gibt. Alleine haben sie selten Ideen. Zudem wechseln Chinesen super oft ihren Arbeitsplatz. Da wird dann immer mal eben das halbe Buero gefeuert und neu besetzt. Das ist ganz normal. Und die neuen Leute werden dann auch nicht wirklich vorgestellt. Sie sitzen dann einfach da, als haette nie eine Aenderung im Buero stattgefunden ^^ .
DANN sitze ich gerade hier ich freu mich , dass die Klimaanlage (zum Heizen) an ist. Aber was machen meine Mitarbeiter wieder? Sie muessen das Fenster aufreissen. Chinesen ist irgendwie immer etwas zu warm. Also ich hab ein wenig Gaensehaut ^^..aber najaaaaaaa
Dann gucke ich auch gerade aus dem Fenster (15. Stock) und es ist ja soooooo versmogt ^^. Alles, was so einen Kilometer entfernt ist, ist schon sehr im Smog versunken. Der Schnee schmilzt auch so vor sich hin. Ich glaub, ich bleibe heute zu Hause und machs mir da gemuetlich ^^.

Hier eine Map von Zentral-Beijing mit den Ringstrassen 2-5 (1 gibt es nicht mehr). Ausserdem hab ich meine Uni markiert und den Ort, wo ich gerade wohne und arbeite...